Wer verstehen will, wie gesundheitliche Versorgung wirklich besser wird, muss mit den Menschen sprechen, die sie erleben – Patientinnen und Patienten, Angehörigen und Mitarbeitenden in den Gesundheitseinrichtungen. Diese Einsicht steht im Mittelpunkt des zehnten, bundesweiten Aktionstages „Tag für Alle im Krankenhaus“, der am 26. Januar 2026 begangen wird. „Verstehen. Vertrauen. Gemeinsam heilen“ lautet das Motto zu diesem wichtigen Jubiläum.
Wie schon in den Vorjahren laden die Verbände BPiK (Bundesverband Patientenfürsprecher in Krankenhäusern e.V.) und BBfG (Bundesverband Beschwerdemanagement für Gesundheitseinrichtungen e.V.) alle Krankenhäuser, Kliniken und Gesundheitseinrichtungen in Deutschland dazu ein, ein sichtbares Zeichen für gelebten Dialog, gegenseitiges Vertrauen und ein lernendes Gesundheitssystem zu setzen.
Vom Aktionstag zur bundesweiten Bewegung
Was 2016 mit einigen regionalen Aktionen begann, hat sich in zehn Jahren zu einer bundesweiten Bewegung mit wachsender gesellschaftlicher und politischer Bedeutung entwickelt. Heute ist der „Tag für Alle im Krankenhaus“ ein fester Termin im Gesundheitskalender – mit tausenden Teilnehmenden und hunderten Aktionen in Kliniken, Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen in ganz Deutschland. So beteiligte sich im vergangenen Jahr erstmals auch das Bundesgesundheitsministerium mit einem Social-Media-Beitrag aktiv am Aktionstag – ein deutliches Zeichen dafür, welch hohe Relevanz der Dialog über Gesundheitskompetenz und die aktive Beteiligung von Patientinnen und Patienten an ihrer Gesundheitsversorgung inzwischen gewonnen hat.
Zeichen für Dialog und eine lernende Krankenhauskultur
Der Tag für Alle im Krankenhaus lädt alle ein, die Verantwortung tragen oder betroffen sind, gemeinsam ein Zeichen zu setzen: Patientinnen und Patienten, Angehörige, Pflegekräfte, Ärztinnen und Ärzte, Verwaltungsmitarbeitende und Entscheidungsträger. Seit einem Jahrzehnt lebt dieser Aktionstag von den Ideen und der Kreativität der Menschen vor Ort. Dazu zählten in den vergangenen Jahren:
- Social-Media-Beiträge, in denen sich Patientenfürsprache oder Beschwerdemanagement vorstellen und ihre Aufgaben erklären. Diese Posts eignen sich auch hervorragend, um Kontakt- und Kommunikationswege sichtbar zu machen – etwa, wo und wie Patientinnen und Patienten sich melden können, wenn sie Fragen, Lob oder Beschwerden haben. Viele Betroffene wissen nicht, an wen sie sich wenden sollen – hier schafft der Aktionstag Aufklärung und Vertrauen.
- Telefonhotlines, die Bürgerinnen und Bürger einladen, Fragen zu Patientenrechten und Beschwerdewegen zu stellen.
- Informationsstände in Eingangsbereichen oder Foyers, die über Angebote, Rechte und Beteiligungsmöglichkeiten informieren.
- Presse- und Radiobeiträge, die aufklären, wie Patientinnen und Patienten Unterstützung finden, wenn etwas nicht gut läuft.
- Grußkarten oder Plakate, mit denen sich Fürsprechende persönlich vorstellen und Präsenz zeigen.
- Kurzvideos oder Interviews, in denen Teams aus dem Beschwerdemanagement ihre Arbeit erklären und Vertrauen schaffen.
Takt- und Impulsgeber
Träger des Aktionstages sind der Bundesverband Beschwerdemanagement für Gesundheitseinrichtungen e.V. (BBfG) und der Bundesverband Patientenfürsprecher in Krankenhäusern e.V. (BPiK). Beide Verbände stehen an der Schnittstelle zwischen Erfahrung und Veränderung: Die unabhängigen Patientenfürsprechenden sowie Mitarbeitende im Lob- und Beschwerdemanagement stehen täglich im Dialog, nehmen Rückmeldungen auf und spiegeln diese in die Qualitätssicherung ihre Häuser zurück. Dieser Austausch zeigt, wo Strukturen funktionieren und wo Verbesserungen notwendig sind, und er liefert Impulse, die in die Weiterentwicklung von Abläufen, Kommunikation und Versorgungsqualität einfließen. Damit aus diesen Rückmeldungen echte Verbesserungen werden, braucht es definierte Prozesse und fachliche Orientierung. Genau hier setzen BPiK und BBfG an: Sie unterstützen ihre Mitglieder mit Erfahrungsaustausch, praxisnahen Standards und Hilfen zur Umsetzung, um Patientenperspektiven systematisch in die Qualitätsarbeit der Einrichtungen einzubinden. Die Verbände wirken dabei nicht nur organisatorisch, sondern auch innovativ und forschungsorientiert – sie bringen ihre Praxiserfahrung auch in wissenschaftliche Projekte ein.
Patient Power
Das Projekt „Patient Power“, an dem BPiK und BBfG maßgeblich beteiligt sind, steht für die gleiche Überzeugung: Patientenerfahrungen sind die entscheidende Grundlage für Qualitätsverbesserungen. Im Rahmen von „Patient Power“ wird wissenschaftlich untersucht, wie Patientenfürsprache sowie Lob- und Beschwerdemanagement strukturell verankert, professionalisiert und welchen Beitrag sie zu einer lernenden Krankenhauskultur leisten können. Gefördert wird „Patient Power“ durch den Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G‑BA) – ein deutliches Zeichen dafür, dass der Dialog mit Patientinnen und Patienten auch auf höchster gesundheitspolitischer Ebene als Schlüssel zur Qualitätsentwicklung verstanden wird.
Weitere Informationen unter www.tagdespatienten.de.
