Pati­en­ten­dia­log 2024: „Die Preis­trä­ger zei­gen, was mög­lich ist“

Die unab­hän­gi­ge, hoch­ka­rä­tig besetz­te Jury hat ent­schie­den: Der Award Pati­en­ten­dia­log 2024 geht die­ses Jahr an das Pfalz­kli­ni­kum (Platz 1), auf Platz zwei fol­gen das Robert Bosch Kran­ken­haus in Stutt­gart, das Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Köln und die Uni­ver­si­täts­me­di­zin Greifs­wald. Den drit­ten Platz sicher­te sich das Kli­ni­kum Weser-Egge.

Einen aus­führ­li­chen Rück­blick auf die Preis­ver­lei­hung sowie eine Dar­stel­lung der Sie­ger­pro­jek­te fin­den Sie auf der Web­site des Pati­en­ten­dia­log.

Der Pati­en­ten­dia­log zeich­net seit 2018 unab­hän­gig und trans­pa­rent Kli­ni­ken, Kran­ken­häu­ser und Gesund­heits­ein­rich­tun­gen aus, wel­che die Rol­le und Situa­ti­on von Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten und deren Ange­hö­ri­gen durch Infor­ma­ti­on, Mit­wir­kung und Mit­ent­schei­dung stär­ken und ver­bes­sern. Erst­mals hat die Ver­lei­hung in die­sem Jahr im Rah­men des Big Bang Health Fes­ti­vals in Ber­lin statt­ge­fun­den – ein Schritt, der die Bedeu­tung des Pati­en­ten­dia­logs für das deut­sche Gesund­heits­sys­tem unter­streicht.

„Kern eines zukunfts­fä­hi­gen, pati­en­ten­zen­trier­ten Gesund­heits­sys­tems“
„Die Preis­trä­ger, zei­gen, was mög­lich ist, wenn der Mensch im Mit­tel­punkt steht“, sagen der 1. Vor­sit­zen­de des Bun­des­ver­ban­des Pati­en­ten­für­spre­cher in Kran­ken­häu­sern e. V. (BPiK), Det­lef Schliff­ke, und der 1. Vor­sit­zen­de des Bun­des­ver­ban­des Beschwer­de­ma­nage­ment für Gesund­heits­ein­rich­tun­gen e. V. (BBfG), Mat­thi­as Bäu­er­lein; bei­de Ver­bän­de sind Trä­ger des Award Pati­en­ten­dia­log. „Die Ein­bin­dung eines wirk­sa­men Lob- und Beschwer­de­ma­nage­ments und einer funk­tio­nie­ren­den Pati­en­ten­für­spra­che in die Kli­ni­k­ab­läu­fe müs­sen die Basis einer moder­nen Gesund­heits­ver­sor­gung sein. Denn die­se Struk­tu­ren sind der Kern eines zukunfts­fä­hi­gen, pati­en­ten­zen­trier­ten Gesund­heits­sys­tems, das Ver­trau­en schafft und den Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten eine wirk­li­che Rol­le im Gesund­heits­we­sen gibt.“

Bereits im ver­gan­ge­nen Jahr sag­te Prof. Dr. Jochen A. Wer­ner, Ärzt­li­cher Direk­tor der Uni­ver­si­täts­me­di­zin Essen und Host des Big Bang Health Fes­ti­vals: „Die­se vor­bild­li­che Aus­zeich­nung ver­deut­licht einen der wich­tigs­ten Aspek­te der Medi­zin in unse­rer digi­ta­len und tech­no­lo­gie­ori­en­tier­ten Welt: die zwi­schen­mensch­li­che Kom­mu­ni­ka­ti­on und das Ver­ständ­nis für die Belan­ge der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten.”

Die Sie­ger-Pro­jek­te
Die prä­mier­ten Pro­jek­te und Kli­ni­ken 2024 sind:
Platz 1: Pfalz­kli­ni­kum – Cura­men­ta: Cura­men­ta ist eine inno­va­ti­ve digi­ta­le Platt­form, die den Aus­tausch zwi­schen Pati­en­ten, Behand­lern und Ange­hö­ri­gen ver­bes­sert und so die psych­ia­tri­sche Behand­lung und Ein­glie­de­rungs­hil­fe umfas­send unter­stützt.

Platz 2: Robert Bosch Kran­ken­haus in Stutt­gart – Wür­de­zen­trier­te The­ra­pie: Die­ses Pro­jekt bie­tet Pal­lia­tiv­pa­ti­en­ten die Mög­lich­keit, am Lebens­en­de ihre Wür­de zu stär­ken, indem sie ein gedank­li­ches Ver­mächt­nis für ihre Ange­hö­ri­gen hin­ter­las­sen.

Platz 2: Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Köln – eliPfad: Das eliPfad-Pro­jekt erleich­tert mul­ti­mor­bi­den Pati­en­ten den Über­gang zwi­schen sta­tio­nä­rer und ambu­lan­ter Ver­sor­gung, indem es digi­ta­le Hilfs­mit­tel und indi­vi­du­el­le Betreu­ung kom­bi­niert, um unnö­ti­ge Rehos­pi­ta­li­sie­run­gen zu ver­mei­den.

Platz 2: Uni­ver­si­täts­me­di­zin Greifs­wald – Fast Track: Die­ses Pro­jekt stärkt die Rol­le der Pati­en­ten durch inten­si­ve Auf­klä­rung und Ein­bin­dung in den Gene­sungs­pro­zess, um chir­ur­gi­sche Ein­grif­fe effi­zi­en­ter und pati­en­ten­zen­trier­ter zu gestal­ten.

Platz 3: Kli­ni­kum Weser-Egge – Dia­log mit ger­ia­tri­schen Pati­en­ten: Das Pro­jekt ver­bes­sert die Kom­mu­ni­ka­ti­on zwi­schen ger­ia­tri­schen Pati­en­ten und ihren Ange­hö­ri­gen, um eine ganz­heit­li­che und nach­hal­ti­ge Ver­sor­gung wäh­rend und nach dem Kran­ken­haus­auf­ent­halt sicher­zu­stel­len.

Die Jury
Die­se Jury hat mit der dies­jäh­ri­gen Preis­ver­lei­hung erneut ein star­kes Zei­chen gesetzt. Sie besteht aus füh­ren­den Ver­tre­tern des Gesund­heits­we­sens wie Prof. Dr. med. Gio­van­ni Maio, Prof. Heinz Loh­mann, der Pati­en­ten­be­auf­trag­ten von Nord­rhein-West­fa­len, Clau­dia Mid­den­dorf, der Gesund­heits­po­li­ti­ke­rin Emmi Zeul­ner (MdB, CDU/CSU), Dr. Gerald Gaß (Prä­si­dent DKG), Dr. Peter Gaus­mann (GRB Gesell­schaft für Risi­ko-Bera­tung), Dr. Karl Blum (Vor­stand DKI) sowie den Vor­stän­den von BPiK und BBfG.

Vom Preis zur poli­ti­schen Ver­ant­wor­tung
Wie schon in den Vor­jah­ren zeigt der Pati­en­ten­dia­log: Kom­mu­ni­ka­ti­on und Aus­tausch, die ent­schei­dend für den Behand­lungs­er­folg sind, fin­den oft dort statt, wo Ein­rich­tun­gen aktiv han­deln. Es bleibt zu bemän­geln, dass sol­che Initia­ti­ven meist auf frei­wil­li­gem Enga­ge­ment beru­hen, statt auf klar gere­gel­ter, gesetz­lich ver­an­ker­ter Pati­en­ten­be­tei­li­gung im Rah­men der Gesund­heits­re­form. Pro­jek­te wie die der aus­ge­zeich­ne­ten Ein­rich­tun­gen zei­gen jedoch, dass Pati­en­ten­stim­men schon heu­te in den Mit­tel­punkt gerückt wer­den kön­nen. Dazu die Vor­stän­de von BPiK und BBfG: „Der Award Pati­en­ten­dia­log macht deut­lich, dass es Vor­bil­der für eine ech­te pati­en­ten­zen­trier­te Ver­sor­gung gibt.“

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