BPiK - es fehlt die Perspektive der Patientinnen und Patienten

Der Bun­des­ver­band Pati­en­ten­für­spre­cher in Kran­ken­häu­sern e.V. (BPiK) for­dert eine Aus­wei­tung und ange­mes­se­ne Ver­gü­tung der Pati­en­ten­be­ra­tung im Kran­ken­haus. Kon­kret geht es um die Inte­gra­ti­on von Advan­ce Care Plan­ning (ACP) und Organ­spen­de­be­ra­tun­gen in das Bera­tungs- und Leis­tungs­spek­trum der Kran­ken­häu­ser.

Advan­ce Care Plan­ning dient dazu, die Wün­sche und Wer­te des Pati­en­ten für zukünf­ti­ge medi­zi­ni­sche Behand­lun­gen zu klä­ren und fest­zu­hal­ten, wäh­rend die Organ­spen­de­be­ra­tung es Pati­en­ten ermög­licht, eine infor­mier­te Ent­schei­dung über eine mög­li­che Organ­spen­de zu tref­fen. Bei­des sind essen­zi­el­le Bestand­tei­le einer umfas­sen­den Pati­en­ten­ver­sor­gung und ‑auto­no­mie.

Der­zeit wird Advan­ce Care Plan­ning (ACP), ein Pro­zess der vor­aus­schau­en­den Ver­sor­gungs­pla­nung, nur für Bewoh­ner in Pfle­ge­ein­rich­tun­gen sowie bei der Ein­glie­de­rungs­hil­fe nach dem Fünf­ten Buch Sozi­al­ge­setz­buch (SGB V) § 132g ver­gü­tet. Organ­spen­de­be­ra­tun­gen sind gemäß § 2 Abs. 1b in Ver­bin­dung mit Abs. 1a des Trans­plan­ta­ti­ons­ge­set­zes (TPG) alle zwei Jah­re für die Leis­tungs­er­brin­ger abre­chen­bar und wer­den übli­cher­wei­se in all­ge­mei­nen Arzt­pra­xen oder spe­zia­li­sier­ten Ein­rich­tun­gen erbracht.

„Die Bedeu­tung von Advan­ce Care Plan­ning und Organ­spen­de­be­ra­tung im kli­ni­schen Kon­text kann nicht hoch genug ein­ge­schätzt wer­den. In bei­den Pro­zes­sen wer­den Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten ermu­tigt und befä­higt, ihre Wün­sche und Prä­fe­ren­zen in Bezug auf zukünf­ti­ge medi­zi­ni­sche Behand­lun­gen und Ent­schei­dun­gen auf eine infor­mier­te und selbst­be­stimm­te Wei­se zu tref­fen“, so Dr. Annet­te Schmitz-Stol­brink, Vor­sit­zen­de des Kli­ni­schen Ethik­ko­mi­tees Kli­ni­kum Dort­mund gGmbH. „Dies stärkt nicht nur die Pati­en­ten-Auto­no­mie, son­dern auch das Ver­trau­en in das medi­zi­ni­sche Sys­tem. Daher ist es essen­zi­ell, dass sol­che Bera­tun­gen in Kran­ken­häu­sern ange­bo­ten und adäquat ver­gü­tet wer­den, um eine ganz­heit­li­che und pati­en­ten­zen­trier­te Ver­sor­gung sicher­zu­stel­len.“

Der Bun­des­ver­band Pati­en­ten­für­spre­cher in Kran­ken­häu­sern e.V. (BPiK) betont die Wich­tig­keit, Advan­ce Care Plan­ning und Organ­spen­de­be­ra­tun­gen auch in Kran­ken­häu­sern anzu­bie­ten und die­se Bera­tun­gen ange­mes­sen zu ver­gü­ten. Fol­gen­de Grün­de spre­chen dafür:

1. Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten tref­fen im Kran­ken­haus oft Ent­schei­dun­gen von gro­ßer Trag­wei­te. Genau dort soll­ten sie daher auch Zugang zu spe­zi­el­len Bera­tun­gen wie dem Advan­ce Care Plan­ning und der Organ­spen­de haben.

2. Vor­tei­le der Inte­gra­ti­on: Durch die Auf­nah­me von Organ­spen­de­be­ra­tun­gen und Advan­ce Care Plan­ning in die Leis­tun­gen von Kli­ni­ken pro­fi­tie­ren die Pati­en­ten direkt von der medi­zi­ni­schen Kom­pe­tenz vor Ort.

3. Ver­bes­se­rung der Pati­en­ten­ver­sor­gung: Die­se Bera­tun­gen hel­fen, die indi­vi­du­el­len Wün­sche der Pati­en­ten zu berück­sich­ti­gen, was zu höhe­rer Zufrie­den­heit und mehr Eigen­ver­ant­wor­tung führt. Gleich­zei­tig stär­ken sie das Ver­trau­en in die medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung und befä­hi­gen zu infor­mier­ten Ent­schei­dun­gen.

„Es ist von höchs­ter Rele­vanz, dass alle Pati­en­ten, unab­hän­gig von ihrem Auf­ent­halts­ort, Zugang zu umfas­sen­der Bera­tung und Unter­stüt­zung haben“, so der Vor­stand des BPiK. „Durch die Inte­gra­ti­on und Ver­gü­tung von Advan­ce Care Plan­ning und Organ­spen­de­be­ra­tun­gen in die Leis­tungs­an­ge­bo­te von Kli­ni­ken und Kran­ken­häu­sern stär­ken wir die Selbst­be­stim­mung der Pati­en­ten und erhö­hen ihre Sicher­heit in ent­schei­den­den Lebens­mo­men­ten.“

Der BPiK appel­liert ein­dring­lich an alle zustän­di­gen Stel­len, die not­wen­di­gen Rah­men­be­din­gun­gen zu schaf­fen, um die­se wich­ti­gen Bera­tungs­leis­tun­gen auch im Kran­ken­haus anbie­ten und finan­zie­ren zu kön­nen. Dies wür­de nicht nur die Qua­li­tät der Pati­en­ten­ver­sor­gung ver­bes­sern, son­dern auch zu einer gleich­be­rech­tig­ten Teil­ha­be aller Pati­en­ten an qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­gen Bera­tungs­an­ge­bo­ten bei­tra­gen.

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