Der Bundesverband Patientenfürsprecher in Krankenhäusern e. V. (BPiK) hat auf seiner Mitgliederversammlung am 27. November 2025 in Essen wichtige personelle und inhaltliche Weichenstellungen vorgenommen. Im Zentrum der Tagung standen die Nachwahlen zum Vorstand sowie der eindringliche Appell zur Beteiligung am laufenden Forschungsprojekt „Patient Power“, das die Wirksamkeit der Patientenfürsprache empirisch untersucht.
Personelle Entscheidungen: Heinz Wamser neuer 2. Vorsitzender
Die Mitgliederversammlung wählte Heinz Wamser, Patientenfürsprecher am kbo-Isar-Amper-Klinikum (Haar bei München), einstimmig zum neuen 2. Vorsitzenden des Verbandes. Der Vorstand wird zudem durch Maria Sondermann ergänzt, Patientenfürsprecherin am Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD), und Brigitte Thiel, Patientenfürsprecherin am Klinikum Dortmund, die beide als neue Beisitzerinnen gewählt wurden. Eine besondere Würdigung sprach die Versammlung Barbara Menzebach aus: Sie wurde einstimmig zum Ehrenmitglied des BPiK ernannt. Der Vorstand wurde für das vergangene Geschäftsjahr entlastet.
Dazu Detlef Schliffke, 1. Vorsitzender BPiK: “Mit diesem Vorstand verbinden wir wertvolle Erfahrung mit direkter Praxiskompetenz aus den Kliniken. Ich freue mich sehr auf die konstruktive Zusammenarbeit in der neuen Konstellation. Gemeinsam werden wir die Qualität und Wirksamkeit der unabhängigen Patientenfürsprache weiter stärken.”
Wissenschaftliche Evidenz: Projekt „Patient Power“ benötigt breite Datenbasis
Ein Schwerpunktthema der Versammlung war das seit dem 1. Januar 2025 laufende Projekt „Patient Power“. Das vom Innovationsausschuss des G‑BA geförderte Forschungsprojekt untersucht empirisch die Wirkung der Patientenfürsprache. Hajo Neu bewertete das Projekt in seinem Bericht als Meilenstein für die Professionalisierung und Zukunftssicherung der Patientenfürsprache. Er richtete einen dringenden Appell an alle Mitglieder, sich aktiv an der Datenerhebung zu beteiligen, da eine breite Datenbasis entscheidend für die wissenschaftliche Validierung der Arbeit ist.
Politische Forderung: Einheitliche Standards überfällig
In der Aussprache wurde der politische Handlungsbedarf erneut unterstrichen. Diskutiert wurden die strukturellen Rahmenbedingungen, insbesondere die Notwendigkeit bundesweit einheitlicher Regelungen bei Aufwandsentschädigungen sowie die Diskrepanzen in den Landesgesetzen. Der BPiK fordert hier klare Qualitätsstandards, um die Unabhängigkeit der Patientenfürsprecher zu gewährleisten.
Ausblick: Digitalisierung und Jubiläum
Der Verband kündigte das neue digitale Format „BPiK Connect“ an, das am 21. Januar 2026 mit dem Thema „Patientenfürsprache wirkt – Wie das Engagement den Klinikalltag verändert“ startet. Zudem laufen die Vorbereitungen für den „Award Patientendialog 2026“, dessen Einreichungsfrist am 31. März 2026 endet. Für Januar sind Beratungen des Vorstands zu notwendigen Satzungsänderungen geplant, die in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung verabschiedet werden sollen.