„Wo Men­schen am Werk sind, pas­sie­ren Feh­ler“, weiß Karl-Josef Lau­mann. Vom ers­ten Tag des Pati­en­ten am 26. Janu­ar erhofft sich der Staats­se­kre­tär und Pati­en­ten­be­auf­trag­te der Bun­des­re­gie­rung des­halb mehr Auf­klä­rung. „Mit den bun­des­weit zahl­rei­chen Ver­an­stal­tun­gen wird das Bewusst­sein für die Stel­lung und die Rech­te der Pati­en­ten deut­lich gestärkt. Zugleich wün­sche ich mir, dass wir uns dadurch auch mit den Her­aus­for­de­run­gen beschäf­ti­gen, die noch vor uns lie­gen.“

Mit dem Pati­en­ten­rech­te­ge­setz sei die Stel­lung der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten bereits erheb­lich ver­bes­sert wor­den. So haben Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten seit­her zum Bei­spiel einen kla­ren Rechts­an­spruch auf Infor­ma­ti­on und Auf­klä­rung gegen­über ihrem Arzt. „Das schafft Trans­pa­renz und Ver­trau­en“, meint Karl-Josef Lau­mann und betont: „Kon­flik­te wer­den dadurch oft­mals schon aus­ge­räumt, bevor sie ent­ste­hen“.

Aller­dings wür­den ihm immer wie­der auch Fäl­le geschil­dert, in denen es an der einen oder ande­ren Stel­le hakt. „Dort, wo der Schuh drückt, muss man sich im Ein­zel­fall die Ursa­chen für die Pro­ble­me anschau­en und sie besei­ti­gen“, sagt der Staats­se­kre­tär. „Die Pati­en­ten­für­spre­che­rin­nen und Pati­en­ten­für­spre­cher sowie das Beschwer­de­ma­nage­ment in den Kran­ken­häu­sern spie­len hier als kom­pe­ten­te Ansprech­part­ner und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­schnitt­stel­len eine ganz zen­tra­le Rol­le. Gera­de sie geben immer wie­der wich­ti­ge Hin­wei­se auf Pro­blem­la­gen.“

Der Bun­des­ver­band Pati­en­ten­für­spre­cher in Kran­ken­häu­sern e.V. (BPiK) und der Bun­des­ver­band Beschwer­de­ma­nage­ment für Gesund­heits­ein­rich­tun­gen e.V. (BBfG) haben auch den Tag des Pati­en­ten initi­iert. Mit Ver­an­stal­tun­gen und Vor­trä­gen in ver­schie­de­nen Kran­ken­häu­sern wird am 26. Janu­ar deutsch­land­weit auf die Rech­te von Pati­en­ten auf­merk­sam gemacht.

BPiK und BBfG erhof­fen sich davon mehr Auf­merk­sam­keit für die Rech­te der Men­schen im Kran­ken­haus. Mit dem vor knapp drei Jah­ren in Kraft getre­te­nen Pati­en­ten­rech­te­ge­setz sei zwar ein ers­ter Schritt gelun­gen, die Rech­te und Ein­fluss­mög­lich­kei­ten von Pati­en­ten zu stär­ken, so BPIK-Vor­sit­zen­der Schliff­ke. Es bestehe aber wei­ter­hin gro­ßer Hand­lungs­be­darf.

Das kom­plet­te Inter­view mit Staats­se­kre­tär Karl-Josef Lau­mann:

„Pati­en­ten müs­sen im Mit­tel­punkt ste­hen“

Was hal­ten Sie von einem „Tag des Pati­en­ten“?

Karl-Josef Lau­mann: „Für mich als Pati­en­ten­be­auf­trag­ter ist klar: Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten müs­sen im Mit­tel­punkt unse­res Gesund­heits­sys­tems ste­hen. Sie müs­sen selbst­be­stimmt und gut infor­miert sein. Und sie müs­sen kla­re Rech­te und Pflich­ten haben. Dar­um freue ich mich, dass der „Bun­des­ver­band Pati­en­ten­für­spre­cher in Kran­ken­häu­sern“ und der „Bun­des­ver­band der Beschwer­de­ma­na­ger in Gesund­heits­ein­rich­tun­gen“ den „Tag des Pati­en­ten“ ins Leben rufen. Ich bin mir sicher: Mit den bun­des­weit zahl­rei­chen Ver­an­stal­tun­gen und Vor­trä­gen wird das Bewusst­sein für die Stel­lung und die Rech­te der Pati­en­ten deut­lich gestärkt. Zugleich wün­sche ich mir, dass wir uns dadurch auch mit den Her­aus­for­de­run­gen beschäf­ti­gen, die noch vor uns lie­gen.“

Wie gut sind Pati­en­ten über ihre Rech­te infor­miert?

Karl-Josef Lau­mann: „Mit dem Pati­en­ten­rech­te­ge­setz ist die Stel­lung der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten in unse­rem Gesund­heits­sys­tem erheb­lich gestärkt wor­den. Ele­men­ta­re Pati­en­ten­rech­te wur­den dadurch end­lich aus­drück­lich gesetz­lich ver­an­kert und wei­ter­ent­wi­ckelt. Seit­her haben Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten zum Bei­spiel einen kla­ren Rechts­an­spruch auf Infor­ma­ti­on und Auf­klä­rung gegen­über ihrem Arzt. Sie sind über die Dia­gno­se, die geplan­te Behand­lung und die nach Abschluss der Behand­lung zu ergrei­fen­den wei­te­ren Maß­nah­men auf­zu­klä­ren, genau­so aber auch über Risi­ken und mög­li­che Behand­lungs­al­ter­na­ti­ven. Das schafft Trans­pa­renz und Ver­trau­en. Und das schafft die rich­ti­gen Rah­men­be­din­gun­gen dafür, dass sich Arzt und Pati­ent fair begeg­nen und gemein­sam die nöti­gen Ent­schei­dun­gen tref­fen kön­nen. Kon­flik­te wer­den dadurch oft­mals schon aus­ge­räumt, bevor sie ent­ste­hen.“

Wie gut wer­den die Rech­te in Kran­ken­häu­sern umge­setzt?

Karl-Josef Lau­mann: „Im All­ge­mei­nen bin ich der Ansicht, dass die Rech­te der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten in den Kran­ken­häu­sern gut umge­setzt wer­den. Unse­re Kran­ken­häu­ser leis­ten eine qua­li­ta­tiv wirk­lich hoch­wer­ti­ge Arbeit. Doch wo Men­schen am Werk sind, pas­sie­ren auch Feh­ler. Und natür­lich wer­den auch mir immer wie­der Fäl­le geschil­dert, in denen es an der einen oder ande­ren Stel­le hakt. Ich den­ke zudem an den Kampf gegen mul­ti­re­sis­ten­te Kei­me, bei dem alle Betei­lig­ten an einem Strang zie­hen müs­sen. Dort, wo der Schuh drückt, muss man sich im Ein­zel­fall die Ursa­chen für die Pro­ble­me anschau­en und sie besei­ti­gen. Die Pati­en­ten­für­spre­che­rin­nen und Pati­en­ten­für­spre­cher sowie das Beschwer­de­ma­nage­ment in den Kran­ken­häu­sern spie­len hier als kom­pe­ten­te Ansprech­part­ner und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­schnitt­stel­len eine ganz zen­tra­le Rol­le. Gera­de sie geben immer wie­der wich­ti­ge Hin­wei­se auf Pro­blem­la­gen.“

Wo besteht in Bezug auf Pati­en­ten­rech­te noch Hand­lungs­be­darf?

Karl-Josef Lau­mann: „Wir haben mit dem Ver­sor­gungs­stär­kungs­ge­setz eine gan­ze Rei­he wei­te­rer wich­ti­ger recht­li­cher Ver­bes­se­run­gen zuguns­ten der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten durch­ge­setzt: etwa beim Kran­ken­geld­be­zug, beim Ein­ho­len einer ärzt­li­chen Zweit­mei­nung oder im Hin­blick auf die War­te­zei­ten auf einen Arzt­ter­min. Ob und wo noch wei­te­rer Hand­lungs­be­darf besteht, las­se ich der­zeit unter­su­chen. Dazu habe ich eine Stu­die über die Wir­kung des Pati­en­ten­rech­te­ge­set­zes in Auf­trag geben. Wir müs­sen gesi­cher­te Fak­ten bekom­men, was sich durch das Gesetz in der Pra­xis genau geän­dert hat und wo wir die Pati­en­ten­rech­te even­tu­ell noch nach­bes­sern soll­ten.“

Pres­se­kon­takt für wei­te­re Infos:

Katho­li­sches Kli­ni­kum Essen

Oli­ver Gon­do­latsch

Lei­ter Mar­ke­ting und Kom­mu­ni­ka­ti­on

Hos­pi­tal­stra­ße 24

45329 Essen

Tel.: 0201 — 6400 1020

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Bun­des­ver­band Pati­en­ten­für­spre­cher in Kran­ken­häu­sern (BPiK) e.V.

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